Der Hof: Geschichte bis heute
Der plattdeutsche Name Wendbüdel sagt es schon: Der Hof hat Geschichte. Wendbüdel heißt so viel wie Wendebeutel, denn hier gab es im 18. Jahrhundert eine Zollstation, an der Reisende Abgaben zahlen, also ihre Taschen "wenden" und damit leeren mussten.
Der Hof, der auf einem Geestrücken zwischen Delme und Hunte mit sehr armen Bodenverhältniseen (27 Bodenpunkte) liegt, konnte nur existieren und in historischer Zeit reich werden, weil er auf der Grenze zwischen den Kleinstaaten Hannover und Oldenburg und auf der Heerstraße zwischen Delmenhorst und Wildeshausen lag und im 18. Jahrhundert neben der Grenzstation eine Relaisstation für die Postkutsche, eine Gastätte und eine Schnapsbrennerei beherbergt hat.
Als der BUND Landesverband Niedersachsen den Hof 2002 erwarb, war von dem Reichtum des Hofes nichts mehr vohanden. Von ursprünglich ca. 150 ha Fläche waren lediglich 12 ha Fläche rund um den Hof übriggeblieben.
Der BUND Landesverband Niedersachsen betreibt heute auf dem Hof einen gemeinnützigen ökologischen landwirtschaftlichen Zweckbetrieb und .einen gemeinnützigen Wirtschaftsbetrieb mit einer Biogasanlage.
Beim Ankauf des Hofes (2002), waren alle Gebäude stark renovierungsbedürftig oder laut Wertgutachter nur noch abrissreif. Ehrenamtliche der BUND Kreisgruppen Oldenburg Land, Delmenhorst und Oldenburg Stadt (zusammen heute im Regionalverband Oldenburg Süd) waren maßgeblich an der ökologischen Sanierung aller Gebäude beteiligt.
Naturwirtschaft und Ökolandwirtschaft auf Hof Wendbüdel
Das Konzept:
Landwirtschaftliche Technik für den Naturschutz nutzen
Die Idee: Der BUND Niedersachsen hat 2002 den Hof Wendbüdel gekauft, um hier mit einem ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieb wirtschaftlichen Naturschutz zu betreiben. Traditionelle Kulturlandschaft und Feuchtgrünland sollen erhalten werden, ohne dass die dafür erforderlichen Maßnahmen ein ständiges Zuschussgeschäft sind.
Die Durchführung: Die Naturschutzflächen werden ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Das Mahdgut wird in der eigenen Biogasanlage mit Trockenfermentations-Technik fermentiert. So werden aus dem Gras Wärme und Strom erzeugt.
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