Ökologische Sanierung
Als der BUND Landesverband Niedersachsen den Hof 2002 erwarb, waren alle Gebäude auf dem Hof renovierungsbedürftig oder laut Wertgutachter abrissreif.
Ehrenamtliche der Kreisgruppen Oldenburg Land, Delmenhorst und Oldenburg Stadt (zusammen heute im Regionalverband Oldenburg Süd) und anfangs auch Angestellte der Landesgeschäftstelle Hannover waren maßgeblich an der ökologischen Sanierung aller Gebäude beteiligt.
Dachsanierung mit alten Hohlpfannen
Alle Dächer auf dem Hof waren undicht und teilweise mit Betonpfannen gedeckt. Das hieß, alle Dächer mussten saniert werden.
Die Dächer wurden mit dem sogenannten "Bremer Dach" - Holzverschalung - Teerpappe - Lattung- Dachpfanne saniert.
Obwohl die Gebäude des Hofes, immerhin teilweise sehr alt (vor 1750,1875,1912) stehen sie nicht unter Denkmalschutz. Wir haben uns jedoch zur Aufgabe gemacht, die Dächer im Sinne des Denkmalschutzes mit der historisch genutzen regionalen Hohlpfanne zu sanieren.
Teilweise wurden die Dächer mit alten Hohlpfannen(70-100 Jahre alt) aus der Region gedeckt. Aber auch neue Hohlpfannen mit dem regionalen Rot wurden eingesetzt. Da es keine Hohlpfannenziegeleien mehr in der Region gibt, die Region aber bei der Farbgestaltung der Pfanne aufgrund unterschiedlichen Eisengehaltes im Ton eine wesentliche Rolle spielt, passten zu der regionale Hohlpfanne nur Pfannen aus einer Ziegelei bei Göttingen.
Lehmbau außen
Das vor 1750 gebaute Lehmhaus ist das älteste Gebäude auf dem Hof. Bei dem Kauf des Hofes war das Gebäude mit Brettern verschalt und mit Altöl gestrichen.
Die Ehrenamtlichen haben die Fachwerkaußenwände traditionell mit Weiden und Lehm saniert. Heute beherbergt das Gebäude das Büro und einen kleinen Seminarraum der Insektenstation des BUND Regionalverbandes.
Lehmbau innen
Alle Wohnungen, Seminarräume und Büros sind mit Strohlehm isoliert und mit Lehm verputzt.
Die Wände wurden mit Wildschutzzaun mit ca 15 cm Abstand zur Wand oder Dach abgespannt.
Der Strohlehm wurde wie folgt hergestellt: Ein Bündel Ökostroh wurde durch eine Lehmflotte gezogen und dann sofort durch die Maschen des Wildschutzzaunes gestopft.
Nach Abtrocknen des Strohlehms wurde eine Lehmschicht aufgebracht.
Der Endputz aus Lehm wurde mit Sportplatzkreide versetzt um den Putz aufzuhellen und um eine härtere Oberfläche zu erhalten.